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Vortrag von Dr. Jens Kallmeyer, GFZ Potsdam.

Das Leben brummt längst nicht nur auf der Erdoberfläche! Knapp darunter im Erdboden ist das Leben ebenfalls zu Hause. Tatsächlich leben Organismen sogar bis hinunter in große Tiefen.

Der Porenraum im lockeren Sediment und Klüfte im Festgestein bilden ein riesiges Ökosystem, das sich über den gesamten Planeten erstreckt. Trotz seiner enormen Größe haben wir nur geringe Kenntnisse über die Mikroorganismen in diesem Lebensraum. Ihr Stoffwechsel und ihre Wechselwirkung mit ihrer dunklen steinernen Umgebung sind uns fast unbekannt.

Wir wissen, dass das Leben in dieser sogenannten „tiefen Biosphäre“ in vielen Aspekten stark vom Leben an der Oberfläche abweicht. Aufgrund der häufig extremen Nährstoffarmut und anderen extremen chemischen oder physikalischen Bedingungen haben sich die Mikroorganismen in diesen Ökosystemen angepasst.

An diese extreme Welt der Tiefe ist schwer heranzukommen. Nicht verunreinigte Proben aus der tiefen Biosphäre bekommt man nur mit Bohrungen. Dadurch wissen wir inzwischen von Bakterien, Viren und Pilzen, die bis in 3.500 Meter Tiefe – bei stolzen 110°C und über 1.000 bar Druck – tatsächlich leben und sich sogar vermehren können.

Gehen Sie mit Dr. Jens Kallmeyer auf eine spannende Reise zu den Organismen der unbekannten „Parallelwelt im Untergrund“. Als Leiter der Arbeitsgruppe zur Biochemie des Untergrunds in der Sektion „Geomikrobiologie“ des GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam hat er einen besonderen Blick auf diese versteckte Welt.

Kosten: 5,00 €; Infos unter 09681-400430.