Der 5. Dezember ist der Internationale Tag des Bodens. Dieser Aktionstag wurde von der Internationalen Bodenkundlichen Union (IUSS) im Jahr 2002 in Bangkok ernannt. Es soll damit ein wiederkehrendes Zeichen für die Bedeutung der Ressource Boden gesetzt und für den Bodenschutz geworben werden. Wir nehmen den Tag zum Anlass, zusammen mit dem Leiter der Abteilung Geologischer Dienst im Bayerischen Landesamt für Umwelt gleich zwei Ausstellungserweiterungen zu Boden der Öffentlichkeit vorzustellen.
Böden sind die Grenze zwischen dem festen Fels im Untergrund und der Atmosphäre. Diese dünne Haut der Erde ist der Lebensraum der Menschheit. Die Menschen stehen und bauen darauf und vor allem leben sie vom Boden. Man kann mit Fug und Recht eine einfache Formel aufstellen: Ohne Boden keine Semmel!
Gerade weil die Böden so dünn sind, sind sie empfindlich und durch das Tun der Menschen gefährdet. Sie entwickeln sich im Lauf von Jahrtausenden aus verwittertem Gestein und abgestorbenen Pflanzenresten. Die geologische Vielfalt der Gesteine sowie die klimatischen Bedingungen führen zur Entstehung unterschiedlicher Böden. Sie alle versorgen Pflanzen mit Wasser und Nährstoffen, filtern Schadstoffe aus dem Wasser und schützen das Grundwasser. Die positiven Eigenschaften können durch negative Umwelteinflüsse vermindert werden oder gar verloren gehen.
Das GEO-Zentrum an der KTB macht den Boden und seine Bedeutung für den Menschen sicht- und erlebbar. Als eine von 63 Umweltstation in Bayern verfolgt das GEO-Zentrum dabei die Nachhaltigkeitsziele der UNESCO. Die Staatengemeinschaft hat 17 Ziele definiert, um einen nachhaltigen Umgang mit den Lebensgrundlagen auf der Erde zu erreichen. Gleich mehrere dieser Ziele beziehen sich auf den Boden, z.B. das Ziel „Ernährung sichern“ oder das Ziel „Wasser und Sanitärversorgung für alle“. Mit Hilfe von Bildung für alle Menschen sollen die Ziele erreicht werden – eine große weltweite Aufgabe. In Bayern sind es die Träger des Qualitätssiegels Umweltbildung.Bayern, u.a. die Umweltstationen, die beharrlich auf die 17 Nachhaltigkeitsziele hinarbeiten.
Boden und auch das Gestein darunter sind dabei für das GEO-Zentrum an der KTB im Fokus. Um den Boden auf dem Gelände des GEO-Zentrums sichtbar zu machen, wurden daher mit Hilfe des Landesamts für Umwelt zwei Bodenstationen angelegt. Diese überdachten Grabungen zeigen beispielhaft den Aufbau des Bodens. Die verschiedenen Bodenschichten und ihre Entwicklung werden dort erläutert und mit leicht verständlichen Informationen erschließen sich die Prozesse der Bodenbildung auch für den Laien. Beide Bodenstationen werden zukünftig auch in das Schulklassenprogramm der Umweltstation einbezogen.
Die zweite Ausstellungserweiterung bezieht sich auf das in den Bohrlöchern der Kontinentalen Tiefbohrung gewonnene Probenmaterial. Die Steine aus bis zu 9.101 m Tiefe wurden während der von 1987-1994 andauernden Bohrphase beprobt, untersucht und im Bohrprobenarchiv eingelagert. Bis heute werden sie mit den modernsten Verfahren und immer neuen geowissenschaftlichen Fragestellungen weiter erforscht. Für die vielen Besucherinnen und Besucher des GEO-Zentrum an der KTB waren die Proben bisher kaum zugänglich. Mit Hilfe des Landesamts für Umwelt als Vertreter des Freistaats Bayern, der Eigentümer sämtlicher Bohrproben ist, wurden sie nun in einer Ausstellung so aufbereitet, dass jeder einen guten Überblick über das vielfältige Material erlangen kann. Die neue Ausstellung eröffnet nun detaillierte Einblicke ins Bohrprobenarchiv, ohne es betreten zu müssen.
Einen Pressebericht zur Eröffnungsveranstaltung finden Sie hier.