Die Dauerausstellung System Erde gibt Einblicke in die faszinierenden geowissenschaftlichen Phänomene und Zusammenhänge auf unserem Planeten, die auf höchst dynamischen Systemen beruhen. Um zum Beispiel dem Phänomen des Klimawandels begegnen zu können, spielen genau diese Zusammenhänge der dynamischen Systeme der Erde eine wesentliche Rolle.
Dauerausstellung System Erde
Pioniergeist und Abenteuerlust sind erforderlich, um unsere eigene Lebensgrundlage zu erforschen. Nichts Geringeres als die Erde selbst ist das Ziel der geowissenschaftlichen Forschung. Sie ist gleichzeitig das Forschungsobjekt und das Forschungslabor.
In der Dauerausstellung System Erde werden auf anschauliche Weise Erkenntnisse dargestellt, die den modernen Stand der geowissenschaftlichen Forschung zeigen. Staunen Sie darüber und lassen Sie sich anregen, über das System Erde nachzudenken. Es geht um die Grundlage für unser eigenes Leber – und um die Zukunft unserer Kinder und Enkel.
Die Dauerausstellung System Erde führt Sie an diese dynamischen Systeme heran und zeigt die Zusammenhänge ihrer verschiedenen Komponenten. So sind Vulkanismus, Gebirgsbildungen, Erdbeben, das Magnetfeld, die Kontinentaldrift, unser Klima, das Wasser, die Gesteine, Erdwärme und das Leben selbst lediglich Zahnrädchen im großen Ganzen. Ihre Verzahnungen zu erkennen, zu verstehen und zu vermitteln, ist eine zentrale Aufgabe der Geowissenschaften! Die Dynamik des Systems bietet den Geowissenschaftlern eine Vielzahl von Ansatzpunkten zu seiner Erforschung.
Ebenso vielfältig sind die Methoden, die für diese Forschung zur Anwendung kommen: Von der Betrachtung der Gesteine und ihres Nebeneinanders an der Erdoberfläche über satellitengestützte globale Untersuchungen, chemische und physikalische Messungen sowie biologische Studien, bis hin zu Tiefbohrungen in die bis zu 70 km dicke feste Kruste der Erde. Nur Bohrungen erlauben es, Messdaten und gleichzeitig auch das Gestein unmittelbar aus dem Erdinneren zu gewinnen.
Auf dem Bohrplatz, unmittelbar neben dem mit 83 m höchsten Landbohrturm der Erde, werden die Themen “Bohrtechnik” und “Anwendung geowissenschaftlicher Bohrverfahren” übersichtlich gezeigt. Dabei ist auf einer Strecke von 70 m ein Tiefbohrsystem (Bohrstrang) ausgelegt, das beispielhaft den Aufbau einer Bohrung erklärt. Den Internationalen Tiefbohrprogrammen zu Forschungszwecken in die ozeanische und die kontinentale Erdkruste sind mehrere Informationstafeln gewidmet, ebenso den Verfahren der Energie- und Wassergewinnung mit Hilfe von Bohrungen. Die Gewinnung fossiler, allmählich als endlich erkannter Energieträger war vollkommen abhängig von der Erkundung und dem Zugang zum Erdinneren – Bohrungen waren und sind hierbei von elementarer Bedeutung. In der Zukunft sind es alternative Energieträger wie Erdwärme (Geothermie), deren effektive Gewinnung von fortschrittlicher Bohrtechnik abhängt. Darüber hinaus ist die Trinkwasserversorgung weltweit bereits heute nicht mehr ohne Brunnenbohrungen zu leisten.