Gestängeschwenkvorrichtung

Das Gestänge-Handhabungssystem ist eine der bedeutenden bohrtechnischen Entwicklungen des KTB-Projekts.

Innovationen

Die Bohranlage wurde speziell für die KTB-Hauptbohrung geplant und gebaut. Der Bohrturm mit einer Höhe von 83 m ist mit einem halbautomatischen Gestänge-Handhabungssystem ausgerüstet. Es besteht aus

  • Pipehandler,
  • Gestängeschwenkvorrichtung und Gestängeförderer,
  • hydraulischer Verschraubeinrichtung,
  • Wechsel-Elevator-System und
  • automatischen Abfangkeilen.

Das Gestänge-Handhabungssystem, in Kombination mit einer sternförmig angeordneten Fingerbühne zum Lagern der Bohrgestänge, wurde erstmalig im Bohrbetrieb eingesetzt. Alle System-Komponenten sind über programmierbare Steuerungen miteinander verbunden. Durch die Verwendung dieses Systems in Verbindung mit 40 m langen Bohrgestängeabschnitten konnte die Zeit für den Ein- und Ausbau der Bohrwerkzeuge um fast 30% verkürzt werden.

Das ferngesteuerte Getriebehebewerk der Bohranlage wurde komplett neu entwickelt. Die verwendeten Gleichstrommotoren dienten nicht nur dem Antrieb, sondern bremsten auch die Hebewerkstrommel ab. Dabei arbeiteten sie als Generatoren und führten elektrische Energie zurück ins Netz.

Das Spülungssystem besteht aus einer Spülungstankanlage und einer Spülungsaufbereitungsanlage. Die Zirkulation der Spülung mit Drucken bis zu 350 kbar wird durch drei Hochleistungspumpen gewährleistet.

Durch die Entwicklung und den Einsatz von Vertikalbohrsystemen gelang eine Minimierung der im Bohrloch auftretenden Reibungskräfte. Nur dadurch ist die erreichte Bohrtiefe überhaupt möglich geworden.

Der Bohrstrang ist ein absolutes Hochleistungssystem, welches, um ausreichende Reserven zu gewährleisten, für eine maximale Teufe von 12.000 m ausgelegt war. Von herausragenden Bedeutung für die Entwicklung des Bohrstrangs war die Materialauswahl, die Herstellungs- und Fertigungstechnologien, sowie die zu erwartenden Bohrlochbedingungen. In der Materialauswahl wurden nahezu sämtliche technisch in Frage kommenden Werkstoffalternativen berücksichtigt.

Weiterlesen über die Ergebnisse des KTB-Projekts.